Die zwei Gesichter der Bären: Erste Männer mit 22:17-Sieg gegen Eberswalde

22 : 17 (10:10)

LL – Nord Männer 04.10.2020

Erstes Heimspiel der Saison und dann auch noch gegen den Rivalen aus Eberswalde: In einer normalen Saison wäre das für die erste Männermannschaft und ihre Fans ein Festtag gewesen. Stattdessen konnte das Team um Trainerduo Metzdorf und Schönstädt nur vor einer Hand voll Ordnerinnen und Ordnern spielen, so sah es das Hygiene-Konzept vor.

Die Bernauer, die auf eine volle Bank setzen konnten, starteten trotzdem hochmotiviert. Erst vor einer Woche hatten sie im anderen Barnimderby einen Punkt bei starken Finowfurtern entführt, mit einem Sieg würde es der beste Saisonstart seit mehreren Jahren werden. Und Bernau war direkt da, besonders in der Abwehr. Eine Viertelstunde lang zeigten sie die vielleicht beste Abwehrarbeit des Jahres. „Uns Torhüter hätte es zwischenzeitlich gar nicht gebraucht“, sagte ein zufriedener Finn Karschies nach der Partie. Allein in den ersten fünf Minuten blockten die Bären mit dem Mittelblock Gunawan und Bohne drei Würfe der Eberswalder Offensive.

Auch der eigene Angriffe fand immer wieder Lücken und so stand es nach zehn Minuten 5:1, nach zwanzig 10:5. Doch plötzlich kam das Kombinationsspiel der Bären ins Stocken. Viele Wechsel, mangelnde Beweglichkeit und schwache Abschlüsse ließen die Bernauer straucheln, nach Zwei-Minuten-Strafen für Lenz, Gunawan und Bohne in den letzten fünf Minuten der Halbzeit kamen die Eberswalder wieder ran: Enttäuschte Bernauer gingen mit einem 10:10 in die Kabine.

Zum Glück schien das Trainergespann in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden haben: Die Hussitenstädter zeigten wieder das Gesicht der ersten Minuten. Nach sehenswerten Toren durch Höppner und Probst erkämpften sie sich eine 14:10 Führung, die sie nicht mehr abgeben sollten. Immer wieder belohnten sie sich für eine starke Abwehrleistung und liefen Konter um Konter, auch Dennis Bohne verwandelte einen davon zum 17:12 nach 40 Minuten, zehn Minuten später stand es gar 20:13. Eberswalde nahm die Auszeit und kam noch einmal näher, fünf Minuten vor Schluss waren es nur noch vier Zähler, Bernau behielt jedoch die Ruhe. Marwin Damrich nahm mit dem 21:16 den Glauben in den Köpfen der Nordbarnimer und Bernau brachte den 22:17-Sieg souverän nach Hause.

„Grundsätzlich haben wir heute hinten vieles richtig gemacht, das war eine starke Abwehrarbeit“ schloss ein zufriedener Theo Hildebrand das Spiel zusammen, „was uns aktuell noch fehlt ist der Punch im Abschluss und die Zielstrebigkeit in der Offensive.“ Das zeigen auch die Zahlen: Bernau stellt nach zwei Spielen die beste Abwehr der Liga, offensiv hakt es. Hier merkte man auch das Fehlen von René Haeske und Daniel Meier, den die Mannschaft aus familiären Gründen jedoch noch länger vermissen wird. So fehlten gegen Eberswalde die Abschlüsse aus dem Rückraum. Grund zur Sorge um die Aufstiegspläne der Bernauer besteht jedoch nicht: Die Saison ist noch jung, nach sieben Monaten Pause vieles noch nicht eingespielt. Dafür lässt sich der Start der Bären sehen. Am 25. Oktober können sie nachlegen beim Auswärtsspiel in Oranienburg.

Für Bernau spielten:

Karschies, Fietz (beide Tor), Schönau (2 Tore), Probst (1), Bohne (4), Skladny, Gunawan (3), Leistikow, Baer (1), Hildebrand (2), Höppner (7), Damrich (2), Hübner, Lenz